Wochenrückblick KW 32
Dieses Mal gibt es zwei Rückblicke unterschiedlicher Art. Ich berichte zum einen von den prägenden Erfahrungen, die Computerspiele hinterlassen haben, und zum anderen führt die Story der Woche 30 Jahre zurück in ein Klassenzimmer pubertierender Kinder.

Computerspiele unserer Kindheit
In der aktuellen Episode von Server Side Stories geht es um die ersten Berührungspunkte mit Computern. Wie so viele meiner Generation waren es Spiele, die am Anfang im Fokus standen. Maurice und ich berichten über die Spiele, die uns damals geprägt haben. Die Erinnerungen gehen bis in die Zeit von Atari und Amiga zurück.
Als nächster Schritt folgte das „Selber-Spiele-Programmieren“. Erst danach kam die Anwendung von Programmiersprachen. Darüber gibt es eine separate Folge. Beide Folgen lassen tief blicken.
Aktuelle Lektüre
Ich habe in der letzten Woche das Buch „Storyworthy“ von Matthew Dicks gelesen. Ich werde ausführlich in einer Buchreview darüber berichten. Dem vorweg geschickt, wollte ich davon berichten, weil dies der Impuls für den neuen Abschnitt meines Wochenrückblicks ist: „Story der Woche“.
Zur besseren Einordnung hier eine kleine Umschreibung von Matthews „Homework of Life“, welches die Grundlage für den Abschnitt ist.
"Homework for Life" ist eine Technik, die von dem Geschichtenerzähler Matthew Dicks entwickelt wurde, um den Alltag bewusster zu erleben und das eigene Leben als Quelle für Geschichten zu entdecken. Es geht darum, jeden Tag eine bedeutungsvolle oder erinnerungswürdige Erfahrung zu notieren und zu reflektieren, warum diese Erfahrung "geschichtswürdig" ist. Diese Praxis soll dazu beitragen, das Leben bewusster wahrzunehmen und das eigene Storytelling zu verbessern.
Story der Woche
Es ist 1995. Ein langweiliger Schultag an einer weiterführenden Schule in Hamburg. Eine eher kleine und unsportliche Deutschlehrerin steht vor einer Wand. Sie versucht hochzuspringen, um Zettel von der Wand zu reißen; mit hochrotem Kopf. Zu dieser Zeit erzählen sich pubertierende Jungs schlechte Witze – es sind Blondinenwitze. Ich habe auch versucht, mir welche zu merken. Sie zu erzählen. Nur um dazuzugehören.
Die Diskussion, ob das richtig oder falsch ist, wurde nicht geführt. Außer von dieser besagten Lehrerin. Rückblickend weiß ich es zu schätzen: Sie ist Feministin, ein wundervolles Vorbild, und wollte die Liste mit den 100 besten Blondinenwitzen von der Wand reißen. Ein Junge meiner Klasse wusste, sie würde so empört reagieren. Deshalb hing die Liste hervorragend lesbar, jedoch etwas höher als gewöhnliche Aushänge, an der Wand.
Die Mädels haben beschämt weggeschaut, die Jungs unsicher gekichert. Der Unterricht ging erst weiter, nachdem die Liste im Müll lag. Die Vehemenz meiner Lehrerin, für ihre Überzeugung einzutreten und jeglichen Spott und Demütigung in Kauf zu nehmen, finde ich rückblickend beeindruckend. Diese Situation kam mir in den Sinn, als ich vor ein paar Tagen den ersten guten Blondinenwitz gesehen habe – über 30 Jahre später.
