Wochenrückblick KW 13
Erste Erfahrung mit Mood-Tracking, eine korrumpierte Datenbank und die Auswirkung von sehr später Annahmenvalidierung in Projekten … diese Woche war ein heißer Tanz.

Mood Tracking – erste Erfahrungen
Nachdem ich letzte Woche in meinem Bullet-Journal ein Moodboard vorbereitet habe, habe ich diese Woche erstmals gezielt Notizen zu meiner Stimmung gemacht und die täglichen acht Fragen beantwortet. Ich nutze die Zeit abends, um die Fragen als Tagesabschluss zu beantworten. Dadurch reflektiere ich die Tage deutlich bewusster.
Hilfreich und gut ist die Frage "Gibt es Muster, die auffallen?" – dadurch komme ich der einen oder anderen unbewussten Gewohnheit auf die Spur. Der Punkt Dankbarkeit fällt mir nach wie vor schwer. Dabei ist es nicht so, dass ich nicht dankbar bin – ich bin meist für die gleichen Dinge dankbar, weil sie so besonders großartig sind. Z. B. meine Tochter, die mir täglich sagt, was sie für mich empfindet. Das ist ein wundervoller Energiegeber. Bevor ich lange darüber nachdenke, schreibe ich es Tag für Tag auf und genieße das gute Gefühl dabei. Und darum geht es bei der Übung doch.
Bequemlichkeit ist kein guter Ratgeber
Im Projekt Sociabli mussten wir Anfang der Woche die Notbremse ziehen. Ein schwerwiegender Fehler durch ein Software-Update oder einen Syntaxfehler in einem Workflow hat zu einer korrumpierten Datenbank geführt – die genaue Ursache konnte nicht exakt ermittelt werden. Nach stundenlangen Versuchen, die Inhalte zu retten, sind nur Teile wiederherstellbar gewesen.
Warum haben wir kein Backup eingespielt? Genau da kommt die Bequemlichkeit ins Spiel. Im Rahmen des Rapid-Prototypings ist eine interne Sqlite Datenbank innerhalb eines Docker-Containers im Einsatz gewesen, auf die wir keinen einfachen Zugriff hatten. Deswegen haben wir uns keine Mühe gemacht, diese zu sichern oder anderweitig Datenexporte herzustellen. Ein fataler Fehler. Keine wirklich neue Erkenntnis. Nur haben wir bei einem kleinen Side-Hustle-Projekt nicht mit einem solchen Problem gerechnet.
Die Lösung ist die Flucht nach vorn: Wir hatten ein wichtiges Feature bereits in der Pipeline, das ein neues Konzept für die Authentifizierung vorsieht. Daran arbeiten wir derzeit unter Hochdruck, um es Anfang kommender Woche fertigzustellen. Wir werden eine Rundmail an unsere Betatester schreiben, das neue Feature anpreisen und um Verständnis bitten, dass sie für den zukünftig reibungslosen Ablauf aktiv werden müssen.
Um das Thema mit Humor zu nehmen, kommt mir dazu dieses bekannte Meme in den Sinn:

Warum Annahmen validieren so wichtig ist
In meinem Kundenprojekt stand diese Woche der monatliche Jour fixe an. Schwerpunkt war die Vorstellung der Wireframes für eine iOS-Applikation. Diesmal waren auf ausdrücklichen Wunsch die zukünftigen Anwender statt nur der Auftraggeber im Termin. Dank dieses Umstands konnten wir eine grundlegende Annahme für die Datenmodellierung falsifizieren. Im ersten Moment war ich geschockt, denn die Auswirkungen ziehen sich durch sämtliche Aspekte der Software und beschränken sich nicht nur auf die Applikation.
Im Nachhinein haben wir uns im Team der Frage gewidmet, warum wir die Annahme so ungeprüft im Raum stehen lassen und nicht früher infrage gestellt haben. Am Ende konnten wir nur konstatieren, dass der Kunde den Fakt so überzeugend formuliert hat, dass wir ihn als gegeben hingenommen hatten – sehr naiv von uns und ein wichtiges Learning, immer kritisch auf die Anforderungen zu blicken.
Wirklich schwierig wird das Ganze, weil wir in einen Werkvertrag eingesperrt sind, der unserer agilen Arbeitsweise zuwiderläuft. Denn die eigentliche Aufgabe ist klar:
- Anpassen des Datenmodells.
- Überarbeiten und Abstimmen der Arbeitsabläufe in den Wireframes.
- Korrektur im Team vorstellen und bestätigen lassen.
- Umsetzung und Feedback.