Gedanken zu den 10 Regeln für viel Energie bei 40+ - Teil 2 von 2
Im zweiten Teil bespreche ich die letzten 5 Regeln in Anlehnung an Pete Williams Artikel, um zu verstehen, warum voller Energie zu sein auch im Alter kein Geheimnis ist.
Im ersten Beitrag habe ich die Regeln 1 bis 5 betrachtet. Dabei ging es um Gesundheit (kein Alkohol, Schlaf, Bewegung und Essen). In diesem Beitrag liegt der Schwerpunkt auf sozialer Interaktion, Lebenseinstellung und Glücklichsein.
6. Gesundes Umfeld
Bekannterweise werden wir von den fünf Menschen, die wir am häufigsten um uns haben, geprägt. Dieses Prägen erfolgt schleichend und unbemerkt. Sei es in den Blickwinkeln, die wir einnehmen, der Sprache und den Worten, die wir nutzen und den Gesten, die wir machen. Um energetisch und positiv zu sein und zu bleiben, ist es essenziell, auf das eigene Umfeld zu achten.
Unterstützt mich mein Umfeld bei Herausforderungen, statt zu kritisieren oder mir zu sagen, was alles nicht möglich ist? Sucht und sieht mein Umfeld das Gute in Niederlagen, um daraus zu lernen oder akzeptieren sie das Leben als Marionetten des Schicksals? Ich selektiere immer mehr und klarer, wen ich an mich heranlasse. Und diese zwei Fragen sind für mich zentral.
7. Batterien aufladen
Pete umschreibt es mit "Touch grass". Es geht um den notwendigen Abstand und die Ruhe, um "die Batterien aufzuladen". Ich bin überzeugt, dass es im alltäglichen Leben nicht gut läuft, wenn ich diesen Freiraum benötige, um aufzuladen. Mein Ziel ist Urlaub zu planen, mich auf die Zeit zu freuen und davor nicht ausgelaugt zu sein. Natürlich nutze ich die Ruhe und den Abstand vom Alltag, um auf neue Ideen zu kommen, zu entspannen und besonderes zu machen. Nur will ich die Zeit nicht "nutzen", um meine Batterien aufzuladen. Sobald ich dieses Gefühl entwickele, weiß ich, dass ich die letzten Wochen übertrieben habe und was ändern muss.
8. Lebe dein Leben
Dieses Jahr habe ich mir statt Jahreszielen ein Motto (mehr in diesem Beitrag) definiert: Pursuit of a happy life
. Es ist mein Ziel, das Leben zu genießen und nicht zu ertragen. Jede:r muss für sich herausfinden, was dies bedeutet und danach zu streben. Dabei gilt es, Mut zu haben und Neues auszuprobieren. Wie Pete schreibt – es ist dein Leben. Pack es an!
9. Nein, sagen können
So wie wir Zimmer aufräumen, Sachen wegwerfen und uns danach gut fühlen, genauso können und müssen wir in unserem Leben aufräumen. Dazu gilt es, die Dinge zu identifizieren, die Kraft kosten. Das Dulden dieser Dinge bedeutet, wir haben direkt oder indirekt Ja dazu gesagt. Und ein Ja heißt gleichzeitig zu anderen Dingen Nein zu sagen. Oder um es anders auszudrücken – ein Ja muss von vielen Neins verteidigt werden, damit wir es halten können. Da ist es ratsam, die Jas bewusst auszuwählen und nicht uns aufzwängen zu lassen.
Im Laufe des Lebens wird die Verantwortung, die wir übernehmen, größer. Sei es im Job oder Familie – auf die eine oder andere Art und Weise wächst die Verantwortung. Trotzdem müssen wir nicht alle Situationen ertragen und alles mit uns machen lassen. Es ist wichtig, den Blick zu schärfen, um klar zu sehen, was wir wollen und was andere wollen, dass wir es machen. Nachdem das eine klar vom anderen getrennt ist, können wir aufräumen.
10. Sei mit ganzem Herzen dabei
Ich stimme mit Pete vollkommen überein: Freunde und Familie sind wichtig. Die Zeit mit ihnen ist wichtig und trägt zu einem großen Teil zum Glücklichsein bei. Das funktioniert allerdings nur, wenn wir das wirklich wollen und gerne bei unseren Freunden und Familie sind. Ich bin der festen Überzeugung, dass auch hier weniger mehr ist. Die Treffen und Feiern, die ich besuche, genieße ich in vollen Zügen, weil ich gerne da bin. Wird es zu viel, sage ich Termine ab und nutze die Zeit für mich – z. B. um ein gutes Buch zu lesen. Ich tue mir und auch meiner Familie und Freunden einen großen Gefallen damit, denn sie spüren, dass ich die Zeit, die ich mit ihnen verbringe, mit ganzem Herzen da bin und ihnen wirklich zuhöre.
Fazit
Ich bin der festen Überzeugung, dass die aufgestellten Regeln unabhängig vom Alter gelten. Sie funktionieren als gute Leitlinien für ein zufriedenes Leben – sei es mit Anfang zwanzig, wenn nach der Schule Job und/oder Studium uns dazu zwingen, Entscheidungen zu treffen. Oder später, wenn die eigene Familie dazukommt und wir sehr viele Bälle gleichzeitig in der Luft halten wollen.
Sich dieser Regeln (oder besser Leitlinien) bewusst zu sein und das Leben selbstbestimmt zu leben, ist nicht einfach und gilt es zu lernen. Dafür eignet sich die Schul- bzw. Teenagerzeit. Wir wissen alle, wie zugänglich wir selbst zu dieser Zeit waren und wer Kinder in dem Alter hat oder hatte, wie schwierig es ist "Lebensweisheiten" zu adressieren. Also, wie sollen wir es unseren Kindern beibringen? Ich denke, beibringen geht nicht. Allerdings funktionieren Vorleben und Vorzeigen. Wir sollten in unseren Rollen als Eltern, Verwandte, Trainer oder Freunde den Kids ein Vorbild sein. Und das Beherzigen der Regeln, ist ein guter Anfang.