Newsletter #003 - Experiment Jahresmotto
Zum Jahresstart schreibe ich über mein Experiment zum Thema "Jahresmotto statt nur Vorsätze" und ich führe meine Serie zur Book Challenge mit den Ausführungen zum 11. bis 15. Buch weiter.
Experiment zum Neujahr
Ein neues Jahr beginnt. Die alten Jahresziele wurden validiert. Es ist Zeit, neue Ziele und Vorsätze zu formulieren. Zusätzlich dazu habe ich mir dieses Jahr ein Motto definiert. Dies ist ein Experiment, inspiriert aus dem Buch "Win you inner battles" von Darius Foroux.
Ich möchte damit erreichen, dass die neuen Vorsätze einfacher zu Gewohnheiten werden und sich langfristig etablieren. Denn wer kennt es nicht: im Januar noch voller Motivation, kurze Zeit später ist diese verflogen und die Vorsätze sind dahin! Das Jahresmotto hingegen ist ein Leitbild, hinter dem ich zu 100 % stehe. Es ist eine innere Einstellung, die ich nicht erreichen, sondern leben will. Dafür benötige ich keine Motivation und extra Antrieb, wie es bei Vorsätzen und Zielen notwendig ist. Mein Motto lautet:
Pursuit of a happy life
Nach diesem Motto bewerte ich mein tägliches Tun. Trägt meine Aktivität direkt oder indirekt zu meiner Zufriedenheit bzw. Lebensglück bei, verfolge ich sie weiter, ansonsten wird sie infrage gestellt und wenn möglich gestrichen. Sollte das Streichen nicht sofort möglich sein, definiere ich mir Aufgaben, die dazu führen, dass ich die unliebsame Aktivität loswerde.
Genauso bewerte ich meine Ziele bzw. den Weg zu deren Erfüllung. Idealerweise definiere ich mir Ziele, die meinem Motto genügen. Bemerke ich im Laufe der Zeit, dass zwischen meinem Ziel und meinem Motto ein Konflikt herrscht, verfolge ich nicht blind das Ziel, sondern hinterfrage es kritisch. Im Gegensatz zu früher hätte ich ein gestecktes Ziel weiter verfolgt, komme, was wolle. Ich werde über meine Erfahrungen mit diesem Ansatz berichten.
Ein Vorsatz für 2025 ist, täglich eine Stunde Fachbücher zu lesen – in diesem Sinne geht es hier weiter mit meinen Ausführungen zur Book Challenge.
Book Challenge Teil 3 von 4
Du findest den ersten und zweiten Teil in vorherigen Newslettern. Jetzt geht es direkt weiter mit den Büchern 11 bis 16.
Buch 11 - Der Herr der Ringe
Mit diesem grünen Buch (und den zwei anderen) verbinde ich eine wundervolle Erinnerung aus meiner Jugendzeit. Tolkien hat mich mit seiner Erzählweise in den Bann gezogen und mit nach Mittelerde genommen. Der Moment mit der größten Nachwirkung war der vermeintliche Tod Gandalfs, gefolgt von der Bereitschaft Aragorns im Moment geringster Hoffnung weiter an die Sache zu glauben. Es geht nicht nur mir so. Ohne Tolkiens Werk gäbe es z. B. Game of Thrones nicht in der Form, wie es geschrieben wurde – George Martin war ebenfalls von dem Gandalf-Moment fasziniert, weil Tolkien eine Regel brach und den Hauptcharakter sterben ließ. Wer Game of Thrones kennt, weiß um das Resultat.
Buch 12 - Lean startup
Mit Eric Ries Lektüre begann meine Reise in die agile Welt der Softwareentwicklung. Ich hatte vorher bereits von "Extreme Programming" gehört und erste Impulse in Form von Fachartikeln einschlägiger Zeitschriften bekommen, doch wirklich angefangen zu verstehen, was schlank, iterativ und kundenbezogen bedeutet, habe ich erst mit Erics Buch. Und selbst heute, über 10 Jahre später, lerne ich jeden Tag dazu, wie ich dem Konzept folgen kann, um bessere Produkte zu erzeugen.
Ich glaube, in der IT-Branche – eigentlich in allen Branchen – ist es wichtig, in kurzen Feedback-Zyklen zu arbeiten oder genauer gesagt zu lernen. Das dafür notwendige Verständnis und die relevante Kompetenz sollten aus meiner Sicht bereits in der Schule vermittelt werden. Wenn dieser Groschen nicht gefallen ist, wäre jede:r gut beraten, dies spätestens am Anfang der beruflichen Laufbahn zu verinnerlichen – sei es durch dieses Buch oder einen anderen Weg.
Buch 13 - Head first design patterns
In meinem Studium wurde die Gang of Four mit ihren Entwurfsmustern behandelt. Ich hatte die Prinzipien schnell begriffen, nur die konkrete Umsetzung war sehr viel komplizierter. Und in dem Moment kam mir das didaktisch deutlich anders aufgebaute Buch sehr recht.
Der Ansatz basiert auf aktuellen Erkenntnisse der Kognitionswissenschaft und Lerntheorie. Es baut auf ein multisensorisches Lernerlebnis und verwendet ein visuell ansprechendes Format, das auf die Funktionsweise des Gehirns zugeschnitten ist. Es verfolgt keinen textlastigen Ansatz. Mir hat es sehr geholfen, die Materie zu durchdringen.
Buch 14 - Eye of the world
Neben Tolkiens Werk ist die Welt, die Robert Jordan geschaffen hat, für mich einfach nur legendär. Die stets gleichen und einprägsamen ersten Sätze eines jeden Buches erzeugen bei mir Gänsehaut, wenn ich sie rezitiere. Die Heldenreisen aller Beteiligten (und es sind sehr, sehr viele) sind wundervoll durchdacht, miteinander verwoben und in eine Welt epischen Ausmaßes eingebettet. Und als atemberaubendes Feuerwerk endet die Geschichte nach 14 Bänden und über 4 Millionen Worten durchweg stimmigen und rund.
Der prägende Aspekt dieses Buches sind die endlosen Diskussionen und Spekulationen in den Unterrichtspausen auf dem Schulhof, wer sich hinter den Missetaten verbirgt. Robert Jordan hat immer wieder Kapitel eingestreut, deren Einordnung zeitlich unklar ist und in denen nicht eindeutig benannte Bösewichte nur skizziert werden und schicksalhaftes Ränkespiel betreiben. Und wir haben in unseren Rollenspielgruppen versucht, Gleiches zu schaffen – Ränkespiele und Intrigen, die der Heldengruppe zusetzen. Selbst heute lasse ich mich bei Kampagnen noch von der Buchreihe inspirieren.
Buch 15 - Das Café am Rande der Welt
Diese Buchempfehlung bekam ich von meinem Sohn, der dieses Buch zu seiner Jugendweihe erhalten hat. Seine Worte waren: "Ich glaube, dich wird die Geschichte mitnehmen und zum Nachdenken anregen". Damit war meine Neugier gepackt, und ich muss sagen, mein Sohn lag richtig.
Die Dialoge zwischen dem Cafébesucher und den Bediensteten des Cafés regen zum Nachdenken an. Wie lautet die eigene Antwort auf die Frage "Warum bin ich hier?". Und was ist der Zweck meiner Existenz? Wichtiger als die Antwort finde ich das stete Sinnieren über die Fragen. Mithilfe meines Bullet Journals kann ich diese Fragen stets mit mir herumtragen und wann immer ich der Antwort ein wenig näher komme, eine Notiz machen.
Linkempfehlungen
Das Klimaziel 1,5 Grad ist kein politisches Ziel
In diesem LinkedIn Beitrag ist ein Video, das mit der Fehlannahme aufräumt, dass das Klimaziel eine politische Größe sei. Es ist tatsächlich ein physikalisches Limit.
Datenschutz und elektronische Patientenakte
Auf der Webseite Netzpolitik.org findet ihr einen ausführlichen Beitrag über das Für und Wider der elektronischen Patientenakte. Danach könnt ihr selbst entscheiden, ob ihr den Opt-out wählt oder nicht. Kleiner Spoiler: ich habe mich für den Opt-out entschieden.
Designer Blog
Ein befreundeter Entwickler hat letztes Jahr einen Blog gestartet – The Code Conduit. Dort findet ihr Beiträge zur Frontendentwicklung mit Schwerpunkt auf HTML, CSS und Javascript. Wenn das euer Gebiet ist, schaut unbedingt dort vorbei.
Server Side Stories
Seit dem letzten Newsletter sind zwei weitere Folgen meines Podcasts "Server Side Stories" herausgekommen. Details findest du hier:
- Episode 5: Unser persönlicher Jahresrückblick. Wir sprechen über Projekte aus dem 2024, welche Schwierigkeiten wir hatten und welche Ziele wir erreichen konnten. Geschäftlich, wie auch privat. Eine lockere Folge über unser vergangenes und das kommende Jahr.
- Episode 6: Wie du den Tech-Stack für Ihr neues Projekt auswählst – wir besprechen die Aspekte, die berücksichtigt werden müssen, um eine zukunftssichere Entscheidung zu treffen.
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Hab einen guten Start ins neue Jahr – Mark