Newsletter #002 - Book Challenge Nr. 6 bis 10
Der 2. Newsletter ist zugleich der letzte dieses Jahres. Ihr lest von meinen Gründen für die Wahl der Bücher 6 bis 10 aus meiner Book Challenge. Ich stelle zwei neue Podcast Episoden und die Best-of Linksammlung vor.
Book Challenge Teil 2 von 4
Im vorherigen Newsletter habe ich begonnen, die Bücherauswahl 1 bis 6 meiner Challenge zu erklären. Jetzt geht es direkt weiter mit den Büchern 6 bis 10.
Buch 6 - Management 3.0
Das Buch Management 3.0 von Jurgen Appelo wurde mir damals von Frank Meies "Head of IT" bei eTracker empfohlen. Ich hatte ihm eine meiner Lieblingsfragen gestellt: "Welches Buch würdest du mir empfehlen?". Seine Wahl fiel damals im Jahre 2016 auf dieses Buch. Dass seine Abteilung anders funktionierte und agierte, hat sich bei meiner Freelancer-Arbeit vor Ort gezeigt. Nachdem ich das Buch gelesen habe, habe ich auch verstanden, warum.
Appelo bietet einen faszinierenden Ansatz, der die traditionellen Hierarchien und Funktionen in Unternehmen überwindet. Der Autor betont die Bedeutung von Selbstorganisation, Autonomie und kollektiver Intelligenz. Seine Arbeit liest sich als Bedienungsanleitung, wie Unternehmen in einer dynamischen Welt erfolgreich sein können. Appelo zeigt auf, dass Management nicht nur ein "Spiel" mit Macht und Autorität ist, sondern auch eine Möglichkeit, die Menschen zu befähigen und sie als Partner zu sehen.
Mir hat das Buch geholfen, die Welt als Entwickler mit den agilen Prinzipien mit der Welt des Managements und der Führung zusammenzubringen. Besonders hängen geblieben ist die Erklärung, warum es "Team Growth" und nicht "Team Building" heißen sollte. Solche Feinheiten zu leben und in der eigenen Firma zu etablieren, machen aus meiner Sicht den zentralen Unterschied aus – Wertschätzen kommt vor Wertschöpfen!
Buch 7 - Anleitung zum Unkreativ sein
Im Rahmen von Retros bei der konzentrik kam wiederholt die Situation auf, dass es uns schwerfiel, etwas Neues zu schaffen. Mein Kollege Maurice empfahl unserem Team damals die Lektüre "Anleitung zum Unkreativ sein" von Dirk von Gehlen, damit wir danach nochmals über das Thema sprechen können. Über einen langen Zeitraum hat das Buch am Ende Früchte getragen – ich erzeuge Content und weiß, dass Kreativität gelernt werden kann.
Der ironische Ansatz mit den Einschüben vor jedem Kapitel hat mir nicht nur ein Lächeln auf die Lippen gezaubert, sondern sehr deutlich vor Augen geführt, wie falsch mein Blickwinkel ist. Ich habe mich erschreckend oft in den Strategien wiedergefunden, wie ich erfolgreich Kreativität unterbinden kann. Zusätzlich zu diesem Perspektivwechsel bietet Dirk eine Vielzahl an Übungen und Ansätzen an, um aus den alten Mustern auszubrechen.
Buch 8 - Je länger wir schweigen, um so mehr Mut werden wir brauchen
Nie wieder ist jetzt – und um das noch deutlicher zu verstehen, hatte sich mein Sohn dieses Buch zum Geburtstag gewünscht. Als dieses Buch im Urlaub in Schweden mit dabei war, habe ich mir zum Glück die Zeit genommen und es gelesen. Wie so oft ist die Wahrheit schmerzhaft und erschreckend. Hendrik Cremer zeigt auf, warum die AxD aus seiner Sicht rechtsextrem ist.
Ich möchte hier darauf hinweisen: seid jetzt laut gegen rechts, informiert euch, wenn ihr Argumente für die "ich bin kein Nazi, aber …" Diskussionen benötigt. Bezieht klare Position in den alltäglichen Situationen, in denen ihr euch befindet. Lasst die vermeintlichen lustig gemeinten, rechten Witze nicht im Raum stehen, sondern konfrontiert die Menschen.
Buch 9 - Die 4-Stunden-Woche
Um diesen Klassiker von Timothy Ferriss kam natürlich auch ich nicht herum. Sobald Lektüre aus dem Management und Optimierungsbereich im Warenkorb liegt, ist die 4-Stunden-Woche zügig auf der Empfehlungsliste. Ich glaube ein Blinkist oder andere Zusammenfassung dieses Buches reicht, weil es die Selbstbeweihräucherung herausschneidet und die Essenz hervorbringt.
Das Buch ist auf meiner Liste, weil es mir, wie viele andere Bücher auf dieser Liste, einen Perspektivwechsel aufgezeigt hat. In diesem konkreten Fall sind es einige Zitate und eine besondere Sichtweise. Die beiden Zitate zuerst:
Etwas Unwichtiges wird auch dadurch, dass man es gut erledigt, nicht zu etwas Wichtigem
und
Die Tatsache, dass eine Aufgabe viel Zeit in Anspruch nimmt, macht sie nicht wichtig.
Die Sichtweise, die ich mir angeeignet habe, bezieht sich auf die Frage, was Arbeit ist und was nicht. Verknüpft mit dem Ansatz 4-Stunden-Woche zähle ich nur die Arbeit als solche, die ich nicht gerne mache, allerdings erledigt werden muss, um die angenehmen Arbeitsdinge (aka Qualitätszeit) zu erledigen. Ich habe das Thema in einem Artikel über Arbeits- und Qualitätszeit bereits beleuchtet.
Buch 10 - Clean Code
Als Softwareentwickler und Architekt komme ich nicht herum um den Klassiker von Robert Martin. Der Autor präsentiert eine klare und strukturierte Anleitung, um Code zu schreiben, der leicht lesbar, verständlich und wartbar ist. Martin betont die Bedeutung von Einheitlichkeit, Konsistenz und Lesbarkeit in der Codestruktur. Er zeigt auf, wie man Fehler vermeidet und Probleme löst durch die Anwendung einfacher Prinzipien wie Single Responsibility Principle (SRP), Open-Closed Principle (OCP) und Don't Repeat Yourself (DRY). Zu letzterem lest unbedingt meine vierte Linkempfehlung, die DRY mit dem Prinzip WET (Write everything twice) verbindet.
Ich mag Roberts Buch, weil es praxisorientiert ist und zahlreiche Beispiele aus der Erfahrung des Autors bietet. Ich habe die Ansätze beim Entwickeln jederzeit im Hinterkopf, um stets die notwendige Codequalität für das jeweilige (Software-)Problem zu liefern.
Kleine Randnotiz: Es gibt viele andere gute Bücher über Clean Code, aber "Clean Code" von Robert Martin ist ein Klassiker in diesem Bereich.
Linkempfehlungen
Angewohnheiten leidenschaftlicher Entwickler
Dieser Artikel listet kleine und unglaublich wichtige Angewohnheiten auf, die jeder Softwareentwickler beherzigen sollte. Zumindest diejenigen, die seinen/ihren Job und seine/ihre Passion ernst nimmt.
UUID Alternativen
Der Artikel beinhaltet unterschiedlichste UUID Alternativen, wie KSUID (K-Sortable Unique Identifier), ULID (Universally Unique Lexicographically Sortable Identifier) oder NanoID. In der Auflistung werden die Vor- und Nachteile erklärt. Für Cloud-Architekten eine gute Quelle zum Nachlesen.
Kirby Plug-in für OG-Images
Das Kirby Plug-In OG-Image von Maurice Renck ist endlich live – damit kannst du deine Webseite sehr einfach um ein Social-Media-Image erweitern – natürlich nur, wenn du deine Webseite mit dem Top-CMS Kirby gebaut hast ;)
DRY vs. WET
Wer kennt es nicht: DRY (Don't repeat yourself). Falsch angewendet führt es zu Abstraktion, die mehr Arbeit macht als nützt. Deswegen plädiere ich für WET (Write everything twice). Nachdem der Code kopiert und zweimal angewandt wurde, ergibt sich beim dritten Mal Klarheit. Der Artikel führt dies umfassend und detailliert aus.
Server Side Stories
Seit dem letzten Newsletter sind zwei weitere Folgen meines Podcasts "Server Side Stories" herausgekommen. Details findest du hier:
- Episode 3: Git and SemVer – Ein Leitfaden für Anfänger die sich einen automatischen Release-Workflow wünschen.
- Episode 4: Unsere Erfahrung mit dem agilen Framework – Veränderungen und Herausforderungen der vergangenen 15 Jahre.
Abonnieren kannst du den Podcast bei Spotify und Apple Podcast.
Vielen Dank, dass du mein Newsletter liest.
Hab eine schöne Weihnachtszeit und bis im neuen Jahr – Mark