Wochenrückblick KW 34

Vom Sprung ins kalte Wasser zu einer neuen Erkenntnis und was das mit Bulletjournaling zu tun hat. Ein ungeplanter Schritt raus aus der Komfortzone.

5 Minuten
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Ich bin auf einem Campingplatz. Den Weg am Servicehaus vorbei über den Parkplatz geht es einen grünen Hügel hinunter. Von oben blicke ich auf einen großen See. Kein Wind weht, die Sonne scheint durchgängig und ich schwitze. So spaziere ich in Badelatschen und Badehose hinab zum kühlen Nass. Der Badeabschnitt liegt in einer kleinen Bucht. Trotzdem muss das Wasser tief sein, denn am Ende des kurzen Stegs ist eine kleine Leiter nach oben, um von einem Meter Höhe ins Wasser zu springen. Verlockend. Einige Meter weiter schwimmt ein Ponton mit einem beeindruckenden Sprungturm – hier gibt es eine Kombination aus Ein-, Drei und sogar Fünfmeterbrett. Da will ich hin. Also Capi ab, Brille zur Seite gelegt und auf dem Steg zum Warmwerden auf den kleinen Absprung. Noch in der Luft fällt mir ein, dass das eine blöde Idee war.

Raus aus der Komfortzone

Das tägliche Entspannen im Urlaub hat Raum für das Nachwirken meiner letzten Lektüre „So good they can't ignore you“ gegeben. Ich habe die zwei Fragen mit mir herumgetragen:

  • Was möchte ich neu erlernen oder besser können?
  • Wie kann ich mich idealerweise täglich oder zumindest regelmäßig aus der Komfortzone holen?

Wie im letzten Weekly berichtet, habe ich Englisch auf die Liste „Besser können“ gesetzt. Dafür nutze ich derzeit Babbel, Duolingo und Leo. Mein Ziel ist einerseits, den Wortschatz zu vergrößern. Jegliche Wörter meiner englischen Lektüre, die ich nicht kenne, werden auf Leo nachgeschlagen und dort in den Vokabeltrainer eingetragen. Zum anderen möchte ich ein besseres Gefühl durch die Verwendung der Sprache erhalten. Dies erhoffe ich mir von der Nutzung der beiden Apps Babbel und Duolingo.

Ein weiteres Ziel auf der „Besser-Können“-Liste ist Schreiben. Mein Bulletjournal schreibe ich in Großbuchstaben. Das zwingt mich, langsam zu schreiben, und damit habe ich Zeit, nachzudenken, was ich eigentlich sagen möchte. Der entscheidende Grund ist jedoch die Lesbarkeit. Meine Handschrift ist gruselig. Genau dies möchte ich ändern. Mir ist unklar wie, aber das finde ich schon raus.

In eine ähnliche Richtung geht der Punkt „Sketch-Notes“ lernen. Ich möchte meine Notizen lebendiger gestalten. Der bildliche Teil soll meinen Gedanken mehr Ausdruck und Klarheit verschaffen. Wenn ich das Erlernte weitergeben möchte, glaube ich daran, dass gute Illustrationen ein didaktisch wertvolles Mittel sind. Neben der Grundfähigkeit, lesbar schreiben zu können, ist dies etwas, das ich neu lerne.

Im Urlaub war es kein Problem, regelmäßig Zeit und Raum zu finden, um zu lernen. Sei es Schreiben, Englisch lernen oder für Sketch-Notes zu recherchieren. Spannender wird es, dies im Alltag unterzubringen. Zwischen der Versorgung schulpflichtiger Kinder, Einkäufen, Wäsche und nicht zu vergessen den Programmierarbeiten.

Meine Tipps zu Weiterbildung im Alltag

Ich berichte dir gerne von meinen Tricks und Best Practises. Was funktioniert und was nicht.

Mach den ersten Schritt für dich

Und während ich langsam mit den Händen vorweg ins kalte Wasser gleite, spüre ich, wie mich die angenehme Kälte umschließt. Die Sonnencreme und der Schweiß werden abgespült. Doch das ist nicht das Einzige. Meine Smartwatch löst sich vom Handgelenk. Wie in Zeitlupe merke ich, wie sich der Klickverschluss öffnet und das Wasser wie ein kleiner Dieb die Uhr entwendet. Bevor ich jedoch verstehe, was hier wirklich passiert, bin ich durch das Wasser geglitten und tauche auf. Hektisch tauche ich wieder hinab. Doch der See ist klar und leider auch tief. Ich schaffe es, die fünf Meter zum Grund hinabzutauchen, doch dort ist es dunkel, der Boden modrig. Viel schlimmer noch: Der Wasserdruck schmerzt auf den Ohren.

Ich klettere wieder aus dem Wasser und setze mich auf eine Holzbank. Erst mal durchatmen und nicht aufregen. Da geht es aber schon los. Die negativen Gedanken starten und ich bekomme sie nicht abgestellt. Das stille Selbstverfluchen, wie ich nur so blöd sein könne. Schnell abgetrocknet, in den Camper, ran ans Bulletjournal, schreibe ich meine Gedanken nieder. Und den negativen Gedanken rufe ich immer die gleiche Frage entgegen: Was hat dieses Ereignis Positives?

Mit einigen Tagen Abstand kann ich sagen, dass es viele positive Aspekte gibt. Ich bin zeitlos, weniger getrieben. Nichts brummt am Handgelenk. Keine Benachrichtigung zum Bewegen, keine Nachricht oder Anruf. Erst recht kein Wecker am Morgen. Und so profan es klingt: Ich kann meine Uhr nicht zerkratzen oder verlieren. Viel wichtiger als diese Vorteile war die Erkenntnis, dass die positive Betrachtung gepaart mit dem Niederschreiben dazu geführt hat, dass der lange und große Frust über den Verlust ausblieb. Das habe ich nicht für möglich gehalten.

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