Recap 2025 – Teil 2 Fehlgeschlagene Optimierungen

Mein Jahres-Recap ist dank Bullet-Journaling umfangreicher geworden, weswegen ich es aufgeteilt habe: In diesem Artikel beschreibe ich meine Missgeschicke und was nicht klappen wollte.

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Im zweiten Teil meines Jahres-Recaps komme ich zu den Ideen, die nicht geklappt haben. Neben den erfolgreichen Gewohnheiten aus Teil 1 ist dies ein wichtiger Bestandteil des Rückblicks. Die Anzahl der Dinge, die nicht geklappt haben, ist groß. Ich beschränke mich auf die besonderen Momente.

Versuchte Optimierungen, die nicht klappen

Übersicht Hallenzeiten

Im Rahmen meiner Arbeit als Abteilungsleiter benötige ich für Turniere, Trainingscamps oder Lehrgänge Hallenzeiten. Für die Events sammle ich Terminoptionen, frage die Hallen nach diesen Zeiten an und bekomme idealerweise eine Zu- oder Absage. So läuft es nur nicht: In der Regel telefoniere ich den Anfragen hinterher, manchmal erhalte ich per E-Mail Out-of-Context-Updates zu den Anfragen, oder in Anrufen wird eine Zu- oder Absage telefonisch mitgeteilt. Der Informationsfluss ist ungeordnet. Und wehe, ich vergesse in dem Moment mir eine Notiz zu machen.

Ich habe verschiedene Varianten von Collections ausprobiert, um dem Informationschaos Herr zu werden. Je nach Halle benötige ich eine schriftliche Bestätigung oder eine mündliche Zusage. Diese Tatsache hat niemand vorab erwähnt. Ich durfte es auf die harte Tour lernen: Ich hatte eine mündliche Zusage, nur war die Halle anderweitig belegt. Seitdem bin ich besonders pedantisch.

Meine Herausforderung hat sich verstärkt, weil jetzt mehrere Personen in die Prozesse involviert sind: Ich habe die Turnierorganisation an ehrenamtliche Mitglieder ausgelagert. So mächtig das Tool Bullet-Journaling ist, organisatorische Probleme lösen sich damit nicht von allein. Daran werde ich noch 2026 weiter tüfteln. Weil viele Beteiligte involviert sind, liegt die Lösung im Miteinander.

Redaktionsplan

Meine ersten Erfahrungen mit Redaktionsplänen habe ich in Form von Collections gesammelt. Solange ich einen klaren Fahrplan hatte, funktionierte es gut. Da mir die Themen jedoch immer kurzfristiger in den Sinn kamen, habe ich weder vorproduziert noch an meiner Planung festgehalten. Bei dem vielen Schieben erwies sich die analoge Variante als nicht flexibel genug.

Stattdessen bin ich auf eine Kombination aus Obsidian und Kirby umgestiegen. Ich plane und schreibe Artikel in Obsidian. Sobald die Inhalte dort fertig sind, schiebe ich die Obsidian-Note per Kommando an Kirby. Das dahinterliegende Plug-in erstellt die Kirby-Seite. Der Autor dieses Plug-ins ist Maurice Renck – sobald es veröffentlicht ist, werde ich davon berichten.

Damit es mit dem Redaktionsplan gut klappt, werde ich mir Ansichten in Obsidian vorbereiten. Das ist derzeit noch in Arbeit.

(Fehl-)Start eines Entwicklertagebuchs

Ich habe über ein dediziertes Entwicklertagebuch nachgedacht. Darauf gekommen bin ich wegen dieses Medium-Artikels. Ich habe Vorbereitungen in Obsidian getätigt, ebenso eine Collection in meinem Bullet-Journal. Mehr ist daraus nicht geworden. Die Hoffnung war, wichtige Erkenntnisse darin festzuhalten. Einen Ort zu haben, an dem ich nachschauen kann, wenn ich an dem Punkt bin, an dem ich denke: Das hast du doch schon mal gelöst. Spätestens wenn ich wieder an diesem Punkt bin, wird der Gedanke erneut auftauchen. Bis dahin lasse ich das Thema ruhen. Es hat keine Priorität. Und halbherzig wird das nichts.

Backlog Collections from Hell

Ich habe verschiedene Collections für mein persönliches Task-Backlog erstellt. Unter anderem für Finanzen, Haus, Garten oder die Abteilungsleitung Tischtennis. Ich war bereits an dem Punkt, diese Listen in mein ewiges Journal zu überführen, weil viele Punkte in den Listen dort nur zum Parken standen. Am Ende ist es jedoch nur eine kategorisierte und zugleich unsortierte Liste an Ideen, Projekten und Aufgaben.

Die einzelnen Einträge sind von unterschiedlichem Umfang: Manche Aufgaben sind in wenigen Stunden zu erledigen, andere sind umfassende Projekte wie der Ausbau des Dachbodens. Ich wollte die Einträge nicht löschen oder vergessen, weil sie damit wieder im Hinterkopf schlummern würden. Für meinen inneren Frieden müssen sie an beliebiger Stelle stehen. Hauptsache, ich weiß: Sie sind niedergeschrieben.

Weil Löschen folglich keine Option ist, gelegentliches Dranarbeiten, neue Gedanken hinzuzufügen oder Neues zu ergänzen jederzeit möglich sein soll, benötige ich vorwiegend eines: Flexibilität. Die bekomme ich in dem gewünschten Umfang nur im digitalen Umfeld.

Als erste Änderung bin ich für diese Collections von analogen Bullet-Journals hin zu Trello-Boards. Der Dienst ist für meine drei Boards kostenlos. Ob es die finale Lösung ist – ich weiß es nicht. Aktuell bin ich damit nicht glücklich. Es sind Boards mit vielen Spalten und noch mehr Einträgen. Ein heilloses Chaos. Da werde ich mir 2026 noch etwas einfallen lassen.

Fazit

Ich bin rückblickend begeistert davon, wie viele Experimente ich gemacht habe. Die offenen Enden zeigen, dass sich 2026 ähnlich gestalten wird: Herausforderungen identifizieren und durch Versuche schlanke Lösungen finden. Das alles geht Hand in Hand mit dem Mindest, das meine aktuelle Lektüre verbreiten möchte: The Spirit of Kaizen (Amazon Affiliate).

Abschließen möchte ich mit einem Zitat aus einem morgendlichen Daily im Dezember kurz vor dem Weihnachtsurlaub. Es zeigt deutlich, was passiert, wenn der Kopf auf besondere Weise voll ist, weil notwendige Pausen zu lange hinausgeschoben wurden. Was immer für den Nachmittag geplant war, haben wir bleiben lassen.

Wenn heute Nachmittag die Luft im Kopf noch vorhanden ist, dann …

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