Gewohnheiten, die das Leben maßgeblich beeinflussen - Teil 2

Der zweite Teil meiner Gewohnheitsliste liegt der Schwerpunkt auf der Arbeit, der Familie und Feel Good. Die positiven Auswirkungen sind klasse und bieten Anknüpfungspunkte für neue.

6 Minuten
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In diesem Artikel greife ich die Liste meiner kleinen und großen Gewohnheiten auf. Im ersten Teil habe ich darüber geschrieben, wie Gewohnheiten rund um das Tagebuchschreiben und Achtsamkeitsgewohnheiten positiv Einfluss auf mein Leben nehmen. Jetzt geht es weiter mit meinen Gewohnheiten im Bereich Arbeit, Familie und Feel Good gehen.

Business

2-Minuten-Regel

Alle Aufgaben, die ich innerhalb von zwei Minuten erledigen kann, werden direkt erledigt. Wenn ich konzentriert bin und dabei eine Aufgabe herein flattert (ich liebe Ablenkungen), notiere ich sie mir eventuell doch. Spätestens abends beim Übertragen in den Folgetag prüfe ich diese Aufgaben – sind sie überhaupt noch sinnvoll, dann direkt erledigen statt in den Folgetag schleppen.

Nächsten Tag planen

Als abendliches Ritual setze ich mich an mein Bullet Journal (siehe die entsprechenden Punkte unter Journaling). Ein wesentlicher Bestandteil dieses Rituals ist die Planung des Folgetages. Ich prüfe, welche Termine ich habe und ob ich sie wirklich wahrnehmen möchte (ggf. schreibe ich eine Absage). Ich übertrage aus den Tagesnotizen Aufgaben in den Folgetag oder ins Backlog. So kann ich sichergehen, dass ich nichts vergesse und meine Zusagen und Absprachen einhalte.

Zero Inbox

Ich habe das Glück, wenige Mails zu erhalten. Die wenigen Mails, die ich erhalte, erledige ich am Ende des Arbeitstages oder schiebe sie auf Wiedervorlage für Freitag. Am letzten Wochentag habe ich ein Zeitfenster, um diesen Block zu erledigen, sodass ich mit dem guten Gefühl eines leeren Postfachs ins Wochenende starten kann. Auf meinem Handy habe ich keine Mail-App, sodass ich bis Montag frei von sämtlichen Störungen auf dem Kanal bin.

Terminfindung mit Calendly

Ich empfinde den Mail-Ping-Pong für Terminfindung extrem anstrengend und langwierig. Insbesondere, seitdem ich selten in mein Postfach schaue und die Mails bearbeite. Zum Glück gibt es für diese Herausforderung Helferlein. Ich verknüpfe meinen privaten und beruflichen Kalender mit dem Dienst Calendly und richte Zeiten für Terminarten, wie "Digitalen Kaffee" oder "60 Minuten Meeting", ein. Für die Terminfindung schicke ich einen Link, in dem die Empfänger:in sich eine Zeit nach meinen Vorgaben und den eigenen Bedürfnissen aussucht. Einfach und unkompliziert.

Validiere Annahmen

Im Rahmen meiner Profession als Entwickler rede ich oft mit technikfremden Menschen über technische Lösungen für deren fachliche Herausforderungen. Den größten Fehler, den ich machen kann, ist, Annahmen zu treffen und diese nicht zu validieren. Das beginnt mit der Prüfung, ob gleiche Begriffe gleich verstanden werden und geht weiter bis zu den Annahmen, wie sich potenzielle Nutzer:innen in Situationen verhalten. Dieses Denkmuster lässt sich auf den Alltag projizieren und hat bei mir zu der Angewohnheit geführt, auch das Offensichtliche abzusprechen (einen Gruß an Captain Obvious).

Familie

Kein Handy am Esstisch

Die familiäre Qualitätszeit beim Abendbrot sichern wir uns, indem wir zusammen beschlossen haben, dass das Telefon nichts am Esstisch zu suchen hat. Das Gleiche gilt aus meiner Sicht für viele andere Situationen, jedoch in der Speziellen besonders.

Kein Handy bei Treffen

Den obigen Punkt weiterführend habe ich mir angewöhnt, mein Handy in der Hosentasche oder dem Rucksack zu lassen, wenn ich z. B. mit jemandem essen gehe. Was ich oft beobachte und überhaupt nicht verstehe, sind umgedrehte Handys auf dem Tisch. Sollte ich Bereitschaftsdienst haben oder einen dringenden Anruf erwarten – okay. Nur denke ich nicht, dass das der Grund ist. Da steckt viel mehr die Sorge, etwas Wichtiges von jemandem nicht anwesenden zu verpassen (FOMO). Stattdessen lieber wirklich da sein und aktiv zuhören.

Essensplanung für Woche

Im Rahmen der Wochenplanung haben wir es uns zur Angewohnheit gemacht, das Essen von Montag bis Sonntag zu planen. Täglich zu überlegen, was wir kochen, hat ungemein viel Stress am Morgen erzeugt und damit viel Energie gefressen. Diese kleine organisatorische Gewohnheit entschärft den Morgen bei uns ungemein.

Vorkochen

So wie die Essensplanung den Morgen entschärft, kann bereits am Vortag bewusst zu viel gekochtes Essen den Abend ungemein entspannen. Idealerweise lassen wir die Gedanken bereits in der Essensplanung einfließen und kaufen entsprechend mehr ein. Wenn dann ein Termin am Nachmittag länger dauert, gibt es abends trotzdem leckeres Essen.

Feel good

Ein wundervoller Satz für den Tagesstart

Ich habe mir mit meiner Tochter angewöhnt, dass wir uns jeden Morgen bei den Händen nehmen und mehrfach den Satz "Heute wird ein wundervoller Tag" sagen. Nach einigen Wiederholungen steigt bei der muffeligsten Morgenlaune die Stimmung und wir lächeln uns an. Das versüßt den Tag ungemein und ich bin der festen Überzeugung, dass der Tag bedeutend besser wird, als wenn wir das nicht machen.

Kalt duschen

Für einen perfekten Start in den Tag kommt der ideale Wachmacher. Nach einer warmen Dusche wird am Ende der Regler auf komplett kalt gestellt. Dieser Wechsel von warm auf eiskalt belebt. Nach ungefähr einer Minute bin ich voller guter Laune, trockne mich ab und jegliche Müdigkeit ist abgeschüttelt.

Regelmäßige Bewegung

Damit ich mich tagsüber gut fühle, habe ich mir angewöhnt, das Brummen meiner Smartwatch zehn Minuten vor der vollen Stunde zu nutzen. Das Brummen erfolgt, wenn ich weniger als 250 Schritte im Laufe der Stunde unterwegs war. Die Unterbrechung mag manchmal ungelegen kommen. Doch der Energieschub ist die Unterbrechung wert.

Nettes sagen oder Klappe halten

Weniger eine Angewohnheit, sondern ein Grundsatz. In Zeiten von Hass und Häme im Internet und manchmal auch im wirklichen Leben fahren wir den Ansatz, nur etwas Nettes oder nichts zu sagen. Bevor ich lästere oder etwas (blöd) kommentiere, halte ich meine Gedanken zurück. Ist es freundlich oder ein Lob, hoffe ich, dem anderen Menschen damit eine Freude zu machen.

Zauber des Wortes noch

Wann immer ich davon ausgehe, ich kann etwas nicht, schiebe ich das Wort noch in den Satz ein: Ich kann das NOCH nicht. Damit verdeutliche ich mir, dass ich es tatsächlich jetzt noch nicht kann. Doch wenn ich möchte und jetzt anfange zu üben, werde ich es können. Damit liegt es in meiner Hand, ob ich das ändern möchte oder nicht. Auf jeden Fall muss mein Selbstwertgefühl unter der Feststellung, dass es gerade nicht klappt, nicht leiden. Und das mit nur einem kleinen Wort. Eine wahrhaft großartige Wunderwaffe.

Im Hintergrund Ordnung schaffen

Ich habe mir mit meiner ersten Wohnung angewöhnt, für Dinge einen Ort zu finden und stets dahin zurückzuräumen. Dies passiert nicht immer sofort, sondern als dauerhafte Tätigkeit im Hintergrund. Dafür habe ich Sammelpunkte, an denen ich die Dinge zwischen parke – z. B. auf der Treppe nach oben oder in den Keller. Das nächste Mal, wenn ich an dem Sammelpunkt vorbeigehe, nehme ich die Dinge mit und bringe sie weg. Dank dieser Angewohnheit ist es stets aufgeräumt, ohne dass ich gesondert dafür Zeit aufwende.

Welche Gewohnheiten hast du?

Vielleicht konnte ich dich inspirieren oder du hast Fragen oder möchtest mir von deinen Gewohnheiten berichten.

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