Recap 2025 – Teil 1 Erfolgreiche Gewohnheiten

Ich kann auf ein erstes Jahr mit dem Bullet-Journaling zurückblicken. In der Zeit habe ich vier Tagebücher mit jeweils 180 Seiten gefüllt. Ich bin erstaunt, dass so viele Gedanken zusammengekommen sind. Jetzt gilt es, diese qualitativ zu bewerten und die wichtigen Erkenntnisse festzuhalten – dann fange ich mal an zu blättern.

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Bei der Sichtung meiner Bullet-Journals bin ich auf drei Arten von Inhalten gestoßen, die ich im Rahmen eines Rückblicks mit euch teilen möchte. In diesem ersten Artikel beschreibe ich die Konzepte und Gewohnheiten, die mir geholfen haben und einen positiven Einfluss auf mein Leben gehabt haben.

In den anderen beiden Artikeln werde ich zuerst auf die Optimierungen eingehen, die kläglich gescheitert sind oder nie in die Umsetzung gekommen sind. Zuletzt bewerte ich meine 10 Buchreviews aus dem Jahr 2025 mit etwas Abstand – welche der Empfehlungen, Ideen, Tipps und Tricks klappen und Nachhall finden.

Gewohnheiten, die erfolgreich sind

Mein ewiges Bullet-Journal

Ich habe bei der Überführung meiner Collections von Buch 1 in Buch 2 geduldig Inhalte dupliziert. Bei Buch zwei zu drei war diese Geduld bereits aufgebraucht, denn mir wurde klar: Diese Collections wirst du jedes Mal mitnehmen. Meinen Lösungsansatz habe ich „Das ewige Bullet-Journal“ genannt. Dort hineinkommen all die Collections, die Potenzial für Langfristigkeit haben: 1-, 3- und 10-Jahresziele oder meine persönliche (nicht-digitale) Krankenakte.

Challenges zum Etablieren von Gewohnheiten

Ich habe das Jahr Challenges als Treiber für Gewohnheitsänderungen entdeckt. Sei es auf sportlicher Ebene mit „100 Push-Ups pro Tag für 100 Tage“ oder für Content mit „Einen Monat täglich was veröffentlichen“. Die Betrachtung als Challenge für eine gewisse Zeit bedeutet, dass ich täglich diese Aufgabe in mein Bullet-Journal schreibe und gewissenhaft abhake. Nachdem ich 30 oder 100 Tage lang etwas getan habe, hat die Gewohnheit ihren Mehrwert gezeigt, und ich führe sie fort oder suche mir eine neue Herausforderung.

Ablenkungsfreies Handy

Das Thema Produktivität ist im Laufe des Jahres in vielfältigen Facetten thematisiert worden. Richtig erfolgreich ist meine Anpassung des iPhones. Ich habe sämtliche störende Apps gelöscht. Dazu zählten bei mir insbesondere Mails (ständige Verfügbarkeit), YouTube (wegen der Shorts), Bluesky (Doom-Scrolling) und LinkedIn (Dopamin-Kick wegen der Neuigkeiten). Als letzten Schritt habe ich die Darstellung auf Grautöne reduziert.

Auf dem Handy sind nur nützliche Apps verblieben, die ich für den Alltag benötige: z. B. Einkaufen, Navigation, Banking und dergleichen. Einzig Messenger sorgen noch für enorme Ablenkung. Dafür nutze ich den Fokus-Modus, wenn ich in meinen Flow kommen möchte.

Das Ergebnis ist, dass die durchschnittlichen täglichen Nutzungszeiten unter einer Stunde liegen statt vorher über drei Stunden. Ein enormer Zeitgewinn, den ich in Lesen und Content-Creation stecke.

Tagesabschluss mit Fragen

Im Artikel „Gewohnheiten, die das Leben maßgeblich beeinflussen – Teil 1“ habe ich meinen Ansatz zum abendlichen Fragen-Beantworten beschrieben. Im Kern habe ich es mir angewöhnt, folgende acht Fragen zu stellen:

  • Wie ist er gelaufen?
  • Welche Herausforderungen gab es?
  • Was war der Höhepunkt?
  • Was habe ich heute gelernt?
  • Gibt es Muster, die auffallen?
  • Sonstige Reflexion (z. B. Worauf bin ich stolz?)
  • 3 Dinge, für die ich dankbar bin
  • Was ist morgen meine Absicht?

Dafür nehme ich mir mindestens 15 Minuten Zeit. Die meisten Fragen beantworte ich aus dem Bauch heraus. Etwas länger denke ich über die Dankbarkeit nach. Dabei gehe ich meinen Tag nochmals in Gedanken durch und achte besonders auf Erlebnisse, andere Menschen und deren Handlungen. Nur wenn mir dazu nichts einfällt, notiere ich Dinge, für die ich dankbar bin. Genauso verfahre ich bei der Frage, was ich gelernt habe. Oft habe ich das Gefühl, an dem Tag nichts gelernt zu haben. Doch oft sind es die kleinen Dinge. Dafür einen Moment innezuhalten, lohnt sich!

Weniger (vornehmen), ist mehr

Eine Notiz im Mai ist mir ins Auge gestochen: „Tagesfokus setzen und nicht zu viel vornehmen, sonst bleibt trotz guter Ergebnisse ein schlechtes Gefühl, nicht alles geschafft zu haben.“ Diese Erkenntnis geht Hand in Hand mit dem, was Cal Newport in seinem Buch „Slow Productivity“ beschreibt. Das habe ich allerdings erst viele Monate später gelesen. Ein Buchreview folgt noch.

Diesen Grundsatz beherzige ich immer noch und es tut mir gut. Lieber jeden Tag eine Sache gezielt vornehmen und voranbringen, als an einem Tag ein wahres Feuerwerk an Produktivität abzufeuern. Dafür jeden Tag Raum für Entspannung und Ruhe lassen. Dies lässt mich rückblickend zufrieden auf die Tage schauen.

Fazit

Ich finde es faszinierend, wie Kleinigkeiten so enormen Einfluss auf meinen Alltag haben. Viele der Impulse stammen aus den Büchern, die ich im Laufe des Jahres gelesen habe. Meine beiden Ziele für 2025, „mehr zu lesen“ und „durchgehend Bullet-Journal zu schreiben“, haben sich auf jeden Fall ausgezahlt. Das hat mir der Rückblick gezeigt.

Abschließen möchte ich mit einem Zitat meines Arbeitskollegen aus dem Mai, das eine besondere Markierung erhalten hat. Es ist eine wunderschöne Wortschöpfung im Kontext der Zusammenarbeit zwischen Entwicklung und Konzeption:

Wir haben uns an die Wireframes gehalten, ohne in Pixelwut zu verfallen!

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