Story der Woche 50

Ich habe 2025 meine Podcast-Ziele verfehlt. Nicht, weil ich schlecht geplant hätte – sondern weil ich unterwegs die Ziele aus den Augen verloren habe. Aus gutem Grund.

Wie ich die Erkenntnis gewinnen konnte und was mir dabei half, klärt die heutige Geschichte auf. Viel Freude!

3 Minuten
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Es ist Ende 2025. Maurice und ich sitzen in einem Video-Call, beide etwas müde, beide mit dem Gefühl, dass sich dieses Jahr schneller verabschiedet, als uns lieb ist. Vor ein paar Tagen haben wir die letzte Folge unseres Podcasts „Server Side Stories“ aufgenommen – ein Rückblick. Eigentlich hätte es ein Abschluss mit stolzgeschwellter Brust sein können. Eigentlich. Denn unser großes Ziel für 2025 haben wir nicht erreicht. Wir wollten Leads generieren. Haben wir nicht.

Der Call kippt nicht ins Frustrierte, sondern ins Nachdenkliche. Wir gehen gemeinsam zurück an den Anfang des Jahres. Im Januar hatten wir uns Zeit genommen, Jahresziele zu definieren und daraus Monatsziele abzuleiten. In den ersten Januarwochen waren wir vorbildlich: Die Monatsziele wurden sauber in Wochenziele heruntergebrochen, terminiert, besprochen. Alles fühlte sich strukturiert und kontrollierbar an.

Und dann geschah etwas Unauffälliges. In den ersten Wochen verloren wir die Monatsziele aus den Augen. Es war kein bewusster Bruch, eher ein leises Versanden. Nach dem ersten Quartal waren schließlich auch die Jahresziele nicht mehr präsent. Das Muster ist mir vertraut. Es zieht sich durch – nicht nur im Beruflichen, sondern auch im Privaten.

Was irritiert: Wir liefern. Unsere Kunden sind zufrieden; die Projekte laufen; wir arbeiten erfolgreich und verlässlich. Nur die Ziele, die wir für uns selbst und unsere Entwicklung gesetzt hatten, verlieren wir unterwegs. Nicht aus Faulheit, sondern weil sie sich im Alltag nicht tragen lassen.

Also drehen wir die Frage. Nicht: Was haben wir falsch gemacht? Sondern: Was stimmt an diesen Zielen nicht?

Sachlich betrachtet waren sie vernünftig. Leads generieren, den Podcast strategisch nutzen – all das ergibt Sinn. Aber sie entsprachen nicht dem, was uns liegt. Nicht dem, was uns antreibt. Nicht dem, was wir wirklich wollen.

Wir gehen einen Schritt tiefer und stellen uns grundlegende Fragen. Was wollen wir eigentlich vom Podcast? Wen wollen wir erreichen? Und welche Art von Podcast wollen wir machen? Die Antworten kommen nicht sofort, aber sie kommen ehrlich. Langsam schält sich ein neues Ziel heraus: Reichweite zu gewinnen.

Nicht als klassisches Sales-Ziel. Sondern als eine andere Form der Leadgewinnung. Eine, bei der es nicht darum geht, zu verkaufen, sondern darum, Gutes zu tun – und es bekannter zu machen. Inhalte teilen, die uns wichtig sind. Erfahrungen weiterzugeben, die anderen helfen. Und den Podcast nicht als Parallelprojekt zu unserem Tagesgeschäft zu betreiben, sondern ihn eng mit unseren übrigen Aktivitäten zu verknüpfen.

Uns wird klar, dass wir diese Erkenntnisse nicht zufällig haben. Wir führen beide Bullet Journals, die uns durch die Wochen begleiten. Dazu noch die wöchentlichen Planungsgespräche, die wir in Notion protokollieren. Sie ermöglichen es uns, Muster zu erkennen, statt nur Ergebnisse zu bewerten.

Wir beenden den Video-Call mit neuen Zielen, einer groben Contentstrategie und – überraschend deutlich – einem guten Gefühl. Kein Druck, kein schlechtes Gewissen. Eher das Gefühl, wieder näher bei uns zu sein.

Später, beim Reflektieren des Gesprächs in meinem Bullet Journal, fällt mir noch etwas auf. Ein Baustein fehlt weiterhin: ein System für den regelmäßigen, unterjährigen Abgleich unserer Ziele mit dem tatsächlichen Fortschritt. Nicht nur am Jahresende, nicht erst nach Quartalen.

Ich schreibe es mir auf. Und denke: Da benötigen wir wohl noch einen Call.

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