Vereinsmanagerfortbildung Teil 3 - Modul Recht und Öffentlichkeitsarbeit

Im dritten Teil der Fortbildung gab es einen Einstieg in Recht und Öffentlichkeitsarbeit. Das eine Thema etwas trockener, das andere eng verwandt mit Marketing. In Summe zwei wichtige Themen, um eine Abteilung oder einen Verein zu leiten.

4 Minuten
Hero image

Erkenntnisse zum Thema Recht

Unser Dozent Sven Naucke hat mit Juristenhumor das Thema versucht aufzulockern. Im Gegensatz zu den bisherigen Themen gab es hierbei keine Möglichkeiten zur Gruppenarbeit. Um es trotzdem nicht als reinen Frontalunterricht zu gestalten, haben wir verschiedene Fälle und Situationen anhand der Fallbeispiele der Teilnehmer:innen abgehandelt. Das war eine didaktisch gute Lösung.

Die Schwerpunkte des Tages waren beim Übungsleiter und dessen Verdienst und Versicherung, das Arbeitsrecht, die Sportgerichtsbarkeit, Grundzüge des Datenschutzes, Aufsichtspflichten und strafrechtliche Aspekte in der Vereinsarbeit. Den Block rund um Vereinsrecht werden wir geballt in einem gesonderten Teil im Juli durchkauen.

Durch meine C-Lizenz Trainerausbildung waren mir die Aspekte rund um Übungsleiter, Aufsichtspflicht und Datenschutz zum Gllück geläufig. In Summe gab es natürlich noch wissenswertes zum Notieren:

  • Für die Übungsleiterpauschale ist der Mindestlohn nicht relevant. Ich kann Trainer unter Mindestlohn beschäftigen. Anders sieht es bei Mini-Jobbern aus – da ist der Mindestlohn auch im Verein relevant.
  • Mitarbeitende sind auf ihren Resturlaub hinzuweisen – versäumt der Arbeitgeber dies, verfällt der Urlaub nicht, sondern bleibt bestehen, bzw. summiert sich auf.
  • Fährlässigkeit wird objektiv am Durchschnitt bewertet, wohingegen Strafrecht subjektiv auf den konkreten Fall betrachtet wird. Das ist bei der Beurteilung ein wichtiger Unterschied!

Erkenntnisse beim Thema Öffentlichkeitsarbeit

Unsere Dozentin Anne Nyhuis hat uns das stark mit Marketing verwandte Thema Öffentlichkeitsarbeit nahegebracht. Ihre Kernbotschaft liegt darin, nicht einfach und blind etwas zu machen – z. B. einen Flyer, weil das ja alle machen – sondern vorab eine Strategie zu entwickeln. Darin muss klar sein, was und wen wir mit unserer Öffentlichkeitsarbeit erreichen wollen.

Im Rahmen einer Gruppenarbeit von 25 Minuten haben wir in 4er-Teams das initiale Brainstorming für eine Kampagne im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit durchgespielt. Durch den regen Austausch und die unterschiedlichen Erfahrungen und Perspektiven sind erste Pläne entwickelt worden, die dann in Einzel- oder Teamarbeit ausgebaut werden können. Dabei handelte es sich um Fallbeispiele der Teilnehmer, die hierdurch enormen Mehrwert hatten. Die anderen Teilnehmer:innen konnten so den direkten Bezug zur Vereinsarbeit erleben. Ich fand es beeindruckend, dass das kurze zeitliche Investment (25 Minuten!) zu einem soliden Konzept führt, das eine Person alleine nicht hinbekommen hätte – zumindest ich nicht. Selbst mit ChatGPT nicht.

Neben diesem Augenöffner hat Anne einige Tipps mitgebracht und die Erkenntnisse aus den Diskussionen destilliert:

  • Der persönliche Kontakt zur lokalen Presse ist immens wichtig, um im Nachrichtenwust nicht unterzugehen.
  • Bei einer Mail (an sich an egal wen, aber bei Journalisten noch mehr) ist die Betreffzeile wichtig. Sie dient als schneller Filter im übervollen Postfach.
  • Die Auswahl von Zielgruppen nicht nach klassischen soziodemografischen Parametern selektieren und beschreiben, sondern anhand von Interessen → Hier habe ich mich an die Erkenntnisse aus dem FAST Ad-Markt erinnert gefühlt. Dort wird personalisierte Werbung nur im Notfall mangels anderer Daten anhand von Geschlecht und Alter zugewiesen.
  • Das Thema Storytelling – also wie verpacke ich meine Information – sollte die Mitglieder und deren Geschichten in den Vordergrund stellen und nicht die Vereinsgeschichte. Niemand interessiert sich für den an Geschichtsunterricht erinnernden Beitrag über das 1955 gebaute Vereinshaus, das 1975 renoviert wurde.

Fazit

In diesen beiden Modulen konnte ich nicht so viel mitnehmen wie beim Thema Kommunikation oder Eventmanagement. Trotzdem waren die Tage gut und bereichernd, weil die Gruppe im regen Austausch und extrem engagiert ist. Daraus bildet sich ein wundervolles Netzwerk mit sympathischen Menschen, die Verein so leben, wie ich es mir vorstelle – hilfsbereit, offenherzig, engagiert und die Mitmenschen stets im Blick.

Als Nächstes folgt der zweite Block von Recht, gefolgt von Finanzen und Steuern verteilt auf zwei Tage – in Summe also drei Wochenendtage im Juli. Wer auch immer sich das ausgedacht hat, sollte bestraft werden. So dürfen wir bei wahrscheinlich strahlendem Sonnenschein im Haus des Sports zumindest die Pausen auf einer wundervollen Dachterrasse mit inspirierenden Gesprächen verbringen.

call to action background image

Abonniere meinen Newsletter

Erhalte einmal im Monat Nachrichten aus den Bereichen Softwareentwicklung und Kommunikation gespikt mit Buch- und Linkempfehlungen.