Wie mit unlösbaren Herausforderungen umgehen? - Ich empfehle weglaufen oder kaputt spielen
Nach einem anstrengenden Tischtennistraining stellt mir letztens ein Vereinskamerad eine spannende Frage: “Was machst du, wenn du nicht weiter weißt und keine einfache Lösung in Sicht ist?”
Ich kann nur vermuten, dass ich das Training sehr konzentriert - fast schon verbissen - auf den Ball eingeschlagen habe, denn an dem Tag hatte ich eine Herausforderung aus der Arbeitswelt mit zum Training gebracht. Natürlich nicht um sie dort zu diskutieren, sondern um mich abzulenken - um die Herausforderung kaputt zu spielen.
Ich trainiere meist abends nach dem Abendbrot. Die kniffeligen Herausforderungen nehme ich aus meinem Kellerbüro mit nach oben an den Abendbrottisch. Dort lausche ich in solchen Momenten den Geschichten meiner Kinder und selber sage ich nur wenig - teils weil ich in Gedanken und teils weil ich genervt von mir selbst bin, dass eine vermeintliche Kleinigkeit mich so aufhält.
Nach dem Essen geht es zum Training. Dieser Ansatz klappt wirklich gut. Beim Sport fokussiere ich mich und damit rücken die Gedanken in den Hintergrund, arbeiten jedoch irgendwie weiter. Der wirkliche Segen ist sogar danach, am späten Abend im Bett, nachdem ich mein Buch gelesen habe, sodass ich gut einschlafe. Ein wirklich wichtiges Ritual für mich. So bin ich nicht belastet von den Herausforderungen des Tages - zumindest meistens. Es klappt nicht immer. Am nächsten Morgen, mit frischer Energie und einem anderem, gänzlich neuen und positiven Blinkwinkel auf die Situation, findet sich stets eine Lösung.
Sollte sich eine solche Herausforderung schon früh am Tag ergeben, warte ich natürlich nicht bis abends zum Training. In diesem Fall gibt es die alternative Wunderwaffe: Laufen.
Das bewirkt bei mir im Resultat das Gleiche, nur auf ganz andere Art und Weise. Beim Laufen denke ich aus allen Richtungen über die Herausforderung nach. Manchmal über abstruse Ansätze, die fast lächerlich sind. Nur hört die Ideen ja keiner. Und manch verrückter Ansatz inspiriert mich zu anderen Ansätzen und so verschiebt sich langsam der Blickwinkel.
Nach dem Lauf ist entweder die Lösung da oder ich kann mir Notizen über die verschiedenen Ansätze machen, die mir gekommen sind. Ich bin nicht mehr versteift auf das Problem und es blockiert mich nicht. Ich habe mögliche Ansätze entdeckt. Entweder ich packe die Herausforderung direkt an oder ich kann mich anderen Aufgaben widmen. Zumindest stecke ich nicht mehr fest.
Dies sind meine beiden Ansätze ich möchte fast sagen Wunderwaffen - kaputtspielen oder weglaufen. Was macht ihr in solchen Situationen? Was hilft euch?