Bullet Journaling - wie ich dazu kam
Ein neuer Eintrag auf meiner Einkaufsliste: neues Bullet-Journal kaufen! In der Vergangenheit habe ich das Tagebuchschreiben nie durchgehalten. Doch jetzt ist es Quell meiner Inspiration. Wie kam ich dazu? Lass mich euch mitnehmen!
Gestern habe ich einen neuen Eintrag auf meine Einkaufsliste geschrieben: bei Thalia ein neues Bullet-Journal besorgen. Während ich den Eintrag ganz unbedacht aufschrieb, war mir das Ausmass dahinter so direkt nicht bewusst. Erst abends, beim Reflektieren des Tages und Notieren der Ziele für den Folgetag dämmerte es mir. Ich habe kontinuierlich Tagebuch geführt. Die ersten 185 Seiten sind von mir mit vier Monaten meines Lebens gefüllt worden. In diesem Buch stehen meine Gedanken, Gefühle, Geschehnisse und Ereignisse, die mich bewegt haben und viele kleine Geschichten zu meiner Familie und meinen Projekten und Plänen. Und ich habe längst bis jetzt nicht das volle Potenzial dieses Schatzes ausgeschöpft. Ich probiere noch aus und versuche herauszufinden, was mir hilft. Doch wie bin ich zu diesem Punkt gekommen – auf diese Reise möchte ich euch gerne mitnehmen!
Meine Versuche, Tagebuch zu schreiben
Schon als Jugendlicher hat mich das Tagebuchschreiben fasziniert. Beim Sortieren alter Unterlagen ist mir letztens ein College Block in die Hände gekommen. Ich hatte in der fünften Klasse um die Weihnachtszeit ca. zwei Wochen notiert, was die Tage passiert ist. Das zu lesen war sehr bewegend und hat alte Erinnerungen, die längst verblasst waren, wach gerufen. Ein herrliches Gefühl. Nur leider habe ich aufgehört.
Einen zweiten Versuch habe ich ca. 20 Jahre später zur Geburt meines Sohnes gemacht. Ich habe mir ein wunderschönes Buch gekauft und in der schönsten Schreibschrift (ich kann es heute noch lesen) meine Gedanken als Fließtext formuliert – für ca. 1 Woche. Danach nichts mehr. Ich kann nur mutmaßen, warum ich aufgehört habe. Wahrscheinlich war der Trubel rund um meine Jungfamilie zu viel.
Der dritte Versuch war kein direktes Tagebuch, sondern das 6-Minuten Erfolgsjournal. Dies habe ich 2021 im Januar als guten Jahresvorsatz begonnen und tatsächlich bis Juni durchgehalten – dann war es voll und ich habe kein neues Buch gekauft. Beim Durchblättern sehe ich nur To-do-Listen und Haken. Einzig die Dankbarkeitseinträge lassen ein wenig darauf schließen, was die Tage in mir vorging. Ich verstehe gut, weswegen ich diese Form von Tagebuch nicht weitergeführt habe.
Mein Fazit aus den Versuchen
Ich kann für mich festhalten, dass mir lange Texte in Romanform nicht zusagen. Meine Schrift wird bei langen Passagen zum Ende hin immer unleserlicher und das notwendige zeitliche Invest hat mir nicht zugesagt. Des Weiteren fehlte mir einerseits die Verbindung zu meinen täglichen Aufgaben und anderseits ein Platz für die langfristigen und großen Projekte – von einem Ort für Wünsche, Visionen und Ziele ganz zu schweigen. Doch die Summe all dieser Aspekte ist für mich relevant. Und so machte ich mich weiter auf die Suche.
Der Zufallsfund im Thalia
Im Sommer dieses Jahres stöberte ich durch den Thalia und hielt ein Buch über Bullet-Journaling in Händen. Ich vermutete eine weitere Methode neben GTD (Get Things Done) und Personal Kanban, die vieles verspricht und mir doch nicht weiterhilft. Zum Glück hatte ich die Zeit, den Einband zu lesen, und der Inhalt hat mich neugierig gemacht. So landete das Buch auf meinem Stapel zu lesenden Büchern.
Im August kamen einige Zufälle zusammen, die mich dazu brachten, das Thema Tagebuchschreiben wieder aufzugreifen. Zum einen lag das Bullet-Journal ganz oben auf dem Lesestapel. Also schnappte ich es mir und begann in ruhigen Minuten am Wochenende, mich darin zu vertiefen. Augenscheinlich hat mich der Ansatz angesprochen. Zum anderen stand für September eine einmonatige Reise nach China an, die ich unbedingt dokumentieren wollte. Ich war also aktiv auf der Suche.
Gleichzeitig habe ich einen Medium-Artikel gelesen, der empfahl, Notizen in Großbuchstaben zu schreiben. Damit zwinge ich mich, mich kurzzufassen und das Thema zu durchdringen, weil ich auf diese Weise langsamer schreibe. Jedoch ist die Schrift deutlich besser lesbar. Und eine geschriebene Seite sieht einfach cool aus.
Zu wissen, wie ich schreiben soll (in Großbuchstaben) und wie ich alles strukturieren kann (Bullet Journaling), war für mich der optimale Ausgangspunkt.
Das Ergebnis
Diese Zufälle ließen mich voller Tatendrang ein leeres Buch von Paperblanks kaufen. Dazu habe ich mir gute Stifte für angenehmes Schreiben bestellt und einfach mal gemacht. Damit wurde Content-Creation die Grundlage für meinen Blog und Podcast. Es fällt mir immer leichter, mutig zu sein und Inhalte zu verfassen. Das Entscheidende war der erste Schritt.